Lesung nach Haruki Murakami
„Man könnte annehmen, dass das Reale nicht unbedingt wahr und die Wahrheit nicht unbedingt real ist.“
Haruki Murakami
„Als Katagiri in seine Wohnung kam, wartete ein riesenhafter Frosch auf ihn. Auf seinen Hinterbeinen stehend, war er über zwei Meter groß und dazu stattlich gebaut. Katagiri, selbst nur ein Meter sechzig groß und eher schmächtig, war überwältigt von der imposanten Erscheinung des Froschs. „Nennen Sie mich bitte einfach Frosch“, sagte der Frosch mit kräftiger, sonorer Stimme. …“
Es lesen: Anouk Bihegue, Arlette Stahl und Isabel Stahl
Dauer: ca. 50 Minuten
„Früher glaubte man, dass sich unter der Oberfläche eine andere Realität befindet. Daran glaube ich heute noch“, so Murakami in einem Interview in „Die Welt“ über ein wiederkehrendes und übergreifendes Thema in seinen Romanen und Geschichten: „Man könnte sich die Welt in der wir leben als Haus vorstellen. Da gibt es ein Erdgeschoss, einen ersten Stock, einen Keller. Aber meine Überzeugung ist, dass sich unterhalb des Kellers ein weiterer Keller befindet. Wenn wir wirklich möchten, können wir ihn betreten. In meinen Romanen lege ich es darauf an.“
Dieses übergreifende Thema findet sich bei Murakami in der Metapher des „Hinuntersteigens“: in einen Brunnen, in eine Unterwelt, in einen Zauberwald. Dort suchen die Protagonisten innere Einkehr und Sortierung, eine Verbindung zu ihrer Seele sowie zu den Seelen verlorener und geliebter Menschen. Dabei wird die Grenze zwischen realistischer Darstellung und Science Fiction immer wieder überschritten, die ganz eigene „Schattenreichmystik“ Murakamis findet wie selbstverständlich ihren Weg in die gewohnte, das heißt: in die als „Realität“ anerkannte Welt.
„Haruki Murakami gelingt es, die Qualitäten von Stephen King, Franz Kafka und Thomas Pynchon unter einen Hut zu bringen. Er gehört zu den ganz großen Erzählern der Gegenwart.“ Der Tagesspiegel
18. Januar 18 Uhr, Theaterscheune Schönwalde
Vitaen
Arlette Stahl, segelte um die Welt und brachte viele Menschen durch die schönsten Urlaubsregionen der Erde, bevor sie sich in Berlin/Pankow niederließ. Durch ihr Studium der Kommunikationwissenschaften und der Interkulturellen Wirtschaftskommunikation in Jena kennt sie sich bestens mit Sprache und Kulturen aus.
Da sie an Rhythmus und Musik mindestens genauso viel Freude hat, spielt sie gern Schlagzeug auf Berliner Jamsessions und in diversen musikalischen Projekten.
Nachdem sie in verschiedenen Kulturbetrieben wie bspw. bei der „Blueman Group“ und im „Wintergarten Berlin“ arbeitete, hat sie ihre Leidenschaft in der Arbeit mit Jugendlichen gefunden und unterstützt sie beim Navigieren ins Erwachsenenleben. Ihre Leidenschaft für Theater (z.B. Theaterhaus Jena) begleitet sie schon eine lange Zeit, in der freien Theaterarbeit baut sie ihre Fähigkeiten nun auch als Spielerin weiter aus.
Isabel Stahl, geboren in Jena, studierte Theaterwissenschaften, Journalistik und Politik in Leipzig und Wien. Während ihres Studiums arbeitete sie für ein Stadtmagazin und zwei Radiosender in Jena und Leipzig. Als Dramaturgie- und Regieassistentin, Darstellerin und Hospitantin war sie am Theater Gera-Altenburg, Theaterhaus Jena, Schauspielhaus Leipzig, Volkstheater Wien und LOFFT Leipzig tätig.
Nach ihrem Studium war sie vier Jahre als Regieassistentin am Hans-Otto-Theater Potsdam engagiert. Danach arbeitete sie freischaffend als Dramaturgin und Regisseurin in Berlin, München und Potsdam. 2007 drehte sie in Co-Regie ihren ersten Kurzfilm, der bisher auf Festivals in Mainz, Bayreuth, Diessen am Ammersee, Oldenburg und Coburg zu sehen war. Sie war bis 2019 Mitbegründerin und Mitglied des Theaterkollektivs „KomplottLegal“. Mit der szenischen Lesung Dada zerstreut. Vor der Explosion ist nach der Explosion waren die Dadainen auf Tour. Von 2008 bis 2019 war Isabel Stahl als Dramaturgin, Regisseurin, Inspizientin und Regieassistentin am Theater Dortmund/KJT beschäftigt. Seit Beginn der Spielzeit 2019/20 arbeitet sie als Dramaturgin, seit 22/23 als Leitende Dramaturgin für Schauspiel am Theater Plauen-Zwickau.
Seit dem Sommer 2024 arbeitet sie freischaffend als Regisseurin, Dramaturgin, Kuratorin, Theatervermittlerin und Darstellerin von Brandenburg an der Havel aus.
Anouk Bihegue, geboren 2016 in Dortmund, betreibt in ihrer Freizeit intensives Parcour-Training, schwimmt gern und besuchte den Kinderclub des Theater Plauen-Zwickau. Mit dem Stück „Der Katze ist es ganz egal“ gab sie in Plauen-Zwickau ihr Bühnendebüt. Für die „Blues Brothers“ in der Regie von Dirk Löschner spielte sie auf filmischer Ebene einen Fan der Band, die Produktion ist weiterhin am Theater Plauen-Zwickau zu sehen. Seit Juni lebt sie in Brandenburg an der Havel und besucht einen Theaterkinderkurs.