Mord unter dem Nussbaun

Das Ambiente war – fast – perfekt, als Reinhold Ehl um Schlag 19 Uhr auf der neuen Freilichtbühne im kreativ die Krimi-Nacht  mit der Erinnerung an das tragischen Ableben von Sir Henry auf Schloss Darkmoor eröffnete. Der Mörder – das sollte schon bald klar sein – war an diesem Abend aber weder der Gärtner, noch der Butler: es waren die „Mörderischen Schwestern“. Alles passte perfekt – nur fand das mörderische Spiel nicht unter dem Nussbaum statt, sondern unter dem kühlenden Blätterdach von fünf herrlichen Ahornbäumen, was die mehr als 150 Gäste dankbar nach der Hitze des Tages goutierten – selbst wenn ein aufmerksamer Zuhörer tags darauf in Facebook diese „Täuschung“  monierte.

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Und die Mörderischen Schwestern hielten sich nicht zurück. „Darf es etwas Mord sein?“  Auch wenn sich der Boden unter den Ahornbäumen nicht blutrot färbte – alleine die Gedanken und Überlegungen, wie man nun am besten und sichersten seinen ehemals Geliebten „um die Ecke“ bringt oder einen Mord als Aufnahmegebühr abzuliefern hat – die Geschichten verbreiteten eine prickelnde, atemlose Spannung.

Als erste Mörderin begleiteten wir Kerstin Finkelstein, dann folgten wir Connie Roters in einen Garten voller Giftpflanzen und vor der Pause ließ uns Slavica Klimkowsky nachdenklich zurück.

Den zweiten Teil der Krimi-Nacht eröffnete Ann-Astrid Jabusch mit ihren Kriminalexperten Icke und Goodenough, Andrea Gericke – darf es auch Mord sein – und den Abend beschloss Heidi Ramlow mit einer skurrilen Geschichte aus dem Berliner Milieu, wo sie mal wieder herrlich den verschiedenen Akteuren mit ihren Stimmvariationen eine unverwechselbaren Charakter verlieh.

Es war ein wunderbarer Abend, der gegen 22.00h langsam zu Ende ging. Besucher und Akteure waren sich einig, dass dieser Abend ein gelungener Auftakt war für eine erfolgreiche Open-Air-Saison auf der neuen Freilichtbühne im kreativ.

Besonderer Dank an NEUSTART KULTUR, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.; dadurch war es uns allen auch möglich, diese mörderische Nacht bei freiem Eintritt zu genießen.

Ein herzliches Dankeschön auch an Heidi Ramlow, die die Idee zu dieser mörderischen Nacht hatte und die Organisation innehatte.

Ein „Mille Grazie“ natürlich auch an die vielen helfenden Hände hinter der BAR, bei der Organisation der Sitz- und Parkplätze und bei der Versorgung für den einen oder anderen hungrigen Magen.

Reinhold Ehl